Ein weiterer wichtiger Meilenstein im dem Verfahren zum Neubau von Sport- und Kulturhalle ist die vorherige Vermarktung der Fläche des Lekkerkerkplatzes. Wichtig deshalb, weil der Verkaufserlös ein Großteil der Gegenfinanzierung bilden soll. Dabei stellt sich selbstverständlich für uns alle auch die Frage, wie der Lekkerkerkplatz künftig entwickelt und welche Nutzungen dort entstehen sollen. Bereits im Vorfeld des Interessenbekundungsverfahren gab es Hinweise, dass der Rewe-Markt eine Verlagerung an die Usinger Straße anstrebt. So war es nicht überraschend, dass bei den Vorstellungen der möglichen Interessenten der neue Standort des Rewe-Markts ein wesentlicher Bestandteil der Konzeptpräsentation war. Eine Konzeptpräsentation, dessen Detailgrad die Erwartung vieler Anwesenden noch nicht erfüllt hat. Diejenigen, die in dieser frühen Findungsphase erste Entwurfsplanungen erwartet haben, mussten sich zunächst mit der Vorstellung der Projektentwickler und der namhaften Architekturbüros zufriedengeben. Jedoch mit der Erkenntnis, dass die ersten beiden Interessenten über die Kompetenz, Kreativität und die erforderlichen Referenzen verfügen, um der gestellten Aufgabe gerecht zu werden.
In den nächsten Monaten bietet sich für Ober-Mörlen die große Chance die bauliche Entwicklung auf den Lekkerkerkplatz mit zu gestalten. Der Schwerpunkt bildet die sogenannte Nahversorgung, d.h. „Ein Angebot von Gütern des täglichen Bedarfs, vor allem von Lebensmitteln und Dienstleistungen, das zentral gelegen und fußläufig zu erreichen ist“. Der SPD-Fraktion ist aber auch wichtig, dass dort bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. Darüber hinaus wollen wir nicht nur einen „Nahversorger“ sondern auch die Entwicklung eines Treffpunkts für Ober-Mörlen und wünschen uns auch Bäckerei, Bistro, Mittagstisch und abendliches Restaurantangebot. Dies in einem attraktiven Zentrum das das Gesicht von Ober-Mörlen prägen soll, lebendig und identitätsstiftend. Urbanes Leben mit ihrem vielfältigen und erlebbaren Nebeneinander von Einzelhandel, Wohnen, Gastronomie und Dienstleistungen.
Hinsichtlich der baulichen Belange sollte grundsätzlich Lärm bei Lärm Vorrang haben, das heißt für den Lekkerkerkplatz, dass der an- und abfahren Fahrzeuge sowie die gesamte Anlieferung von der Seite hin zur Usinger Straße erfolgen muss. Anlieferungsrampe sollten eingehaust werden, so dass bei frühmorgendlichen Warenanlieferungen die angrenzenden Wohngebiete nicht gestört werden. Für uns selbstverständlich ist eine zeitgemäße, effiziente und ökologische Bauweise, dies seniorengerecht und barrierefrei. Was wir nicht wollen, ist eine konzerntypische Zweckarchitektur (wie bzw. bei vielen Discounter) oder ein unansehnliche Gebäuderückseite zu den heutigen Wohngebieten. Im Außenbereich ist die Integration der bestehenden Bushaltestelle, die größtmögliche Beibehaltung des vorhandenen Baumbestands und die Schaffung von Parkplätzen mit Elektro-Ladesäulen für E-Autos und E-Fahrräder für uns wichtig. Für einen Teil der Parkplatzfläche sollte der Gemeinde Ober-Mörlen ein Nutzungsrecht eingeräumt werden, um Raum zu haben für z.B. regionale Direktvermarkter / Wochenmarkt oder Flohmärkten am Wochenende.
An diesen Kriterien sollte sich die noch vorzulegenden Entwurfsplanung messen lassen. Diese Schritte zu mehr Lebensqualität im Zentrum Ober-Mörlens entsprechen auch unserem Anspruch als neue „Klima-Kommune“. Zu bedenken ist weiter, dass der Verkehr am Knotenpunkt Usinger Straße / Hasselhecker Straße dadurch möglicherweise zunimmt. Die heutige Verkehrsführung wird dann durch an- und abfahrende Kundenfahrzeuge und durch den zunehmenden Quellverkehr aus dem neuen Baugebiet Schießhütte beeinflusst werden. Hier müssen noch Lösungen gefunden werden. Aus unserer Sicht ist auch vorstellbar, dass bereits in dieser frühen Phase ein Beteiligungsverfahren mit Bürger*innen, Anwohnern, Gemeindevertretern, Seniorenbeirat und dem ortsansässigen Gewerbetreibenden eingeleitet wird. Dies mit professioneller Unterstützung in einem begrenzten Zeitraum zu finalisieren und die Ergebnisse im Rahmen einer Bürgerversammlung vorzustellen. Hört sich schwierig an, ist es auch. Dennoch, die Mitwirkung ist für die Erarbeitung von integrierten Konzepten als auch bei deren Umsetzung von großer Bedeutung und berücksichtigt auch die Bedenken bei der Neugestaltung des Lekkerkerkplatzes. Flankierend sollte die Verfügbarkeit von Fördergelder aus Landesmittel (z.B. Programm „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung), Bund-Länder-Programm und EU-Förderungen geprüft werden. Wir dürfen diese historische Chance für die Neuaufstellung Ober-Mörlen nicht verpassen!
Ihre SPD-Fraktion