Startschuss „Wohnen im Alter“ im Neubaugebiet
Am vergangenen Montag hat die Gemeindevertretung den Startschuss für das Projekt „Wohnen im Alter“ im Baugebiet Schießhütte II gegeben – nicht zum ersten mal, aber nun hoffentlich endgültig. Ein wichtiger Beschluss für alle Menschen in Ober-Mörlen und Langenhain-Ziegenberg. Denn wir alle wollen im Alter selbstbestimmt wohnen und im vertrauten Wohnumfeld bleiben. Dabei ist der Erhalt des sozialen Umfelds von großer Bedeutung. Dauerhafte und ausreichende Angebote für ein seniorengerechtes, bestenfalls generationenübergreifendes, barrierefreies und bezahlbares Wohnen sind deshalb sehr begehrt.
Nachdem uns jahrelang gepredigt wurde, dass Ober-Mörlen nicht attraktiv genug für einen Anbieter in diesem Zusammenhang sei, erschien vor ungefähr drei Jahren dann doch noch der weiße Ritter, nämlich in Form der Betreibergesellschaft Menetatis. Alle waren glücklich, Menetatis wurde sogar eine Bürgerversammlung als Forum eingeräumt, um ihr Geschäftsmodell vorzustellen und alle hofften, dass es nun gleich los gehen würde. Aber wie das Leben manchmal spielt. Der Investor, der das Grundstück kaufen und dann an die Menetatis vermieten wollte, sprang ab und wir standen wieder mit leeren Händen da. Aber Schreck lass nach – auf einmal gab es sogar mehrere Betreiber, die sich für das Projekt interessierten. Verschiedene Betreiber bedeutete aber auch verschiedene Konzepte. Der Gemeindevorstand hat sich mit den Betreibern getroffen, sich deren Konzepte angehört und sich schließlich einstimmig für das Konzept der Fa. Advita ausgesprochen. Ein auch aus unserer Sicht gutes Konzept mit dem Manko keine stationären Pflegeplätze anbieten zu wollen, sondern nur betreutes Wohnen. Die Fa. Menetatis wollte auch nicht aufgeben und hat ihr Konzept mit einem neuen Investor vorgestellt. Auch hier ein Manko, nämlich umgekehrt. Fast ausschließlich Angebote in der stationären Pflege. Wir haben schon damals gesagt, dass uns beide Konzepte nicht zufrieden stellen, das beide nicht das sind, was Ober-Mörlen eigentlich wirklich braucht. Und als alles schon auf eine Entscheidung zwischen diesen beiden Betreibern hinauslief, kam ein weiterer Betreiber ins Spiel, nämlich die Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau. Dort hat man während der Diskussionen in der Gemeindevertretung, in den Ausschüssen und im Seniorenbeirat anscheinend ziemlich genau hingehört und ein Konzept erarbeitet, das aus unserer Sicht noch immer nicht perfekt, aber doch zumindest das Beste der drei Konzepte ist.
– 15 Wohneinheiten im Betreuten Wohnen
– Ambulante Pflege – je nach Bedarf
– 48 Plätze für die stationäre Pflege inklusive der Kurzzeitpflege
Das ist schon ziemlich nah an unseren Vorstellungen. Noch dazu sind in dem Fall Erbauer und Betreiber ein- und dasselbe Unternehmen, ein solventes dazu, das auch langjährige Erfahrung mit solchen Einrichtungen, u.a. in Bad Nauheim, Friedberg und Butzbach hat. Wir haben es uns mit der Entscheidung nicht leicht gemacht, aber letztlich sind wir zu dem eindeutigen Ergebnis gekommen, dass das unserer Vorstellung am nächsten kommt und haben deshalb beschlossen, der Grundstücksgesellschaft Ober-Mörlen zu empfehlen, das dafür im B-Plan vorgesehene Grundstück in der Schießhütte II an die Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau zu verkaufen. Wir wollen an dieser Stelle aber auch den beiden anderen potentiellen Betreibern und ihren Investoren für Ihre Bemühungen zu danken. Alle vorgelegten Konzepte waren schlüssig, sehr gut vertretbar und sind auch sehr gut präsentiert worden. Letztlich mussten wir uns aber für ein Konzept entscheiden, das wir im Wettbewerb der Konzepte für dasjenige halten, das Stand heute am besten zu Ober-Mörlen passt.
Dieses Ergebnis zeigt wieder einmal, dass man nie nachlassen darf bei der Suche nach der bestmöglichen Lösung. Dies gilt auch und insbesondere bei dem nächsten Großprojekt in Ober-Mörlen, nämlich dem Hallenbau und damit in Verbindung mit der Verwertung des Lekkerkerkplatzes. Hier muss breit gestreut werden, dass wir hier ein solches Projekt haben, dann werden wir auch die entsprechenden Angebote mit dann hoffentlich auch wieder einer großen Auswahl an verschiedenen Konzepten bekommen.
Ihre SPD-Fraktion